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Frieden

Liebe Brüder und Schwestern, liebe Sucher nach der letzten Wahrheit, ich möchte einen Vortrag über Frieden halten.

Frieden ist sehr gängiger Begriff. Jeder Sucher weiß, was Frieden gemäss der Fähigkeit seiner Empfänglichkeit bedeutet. Ich bin ein Sucher. Ich möchte mit Ihnen meine Erfahrung bezüglich Frieden teilen. Indem ich Ihnen meine Erfahrungen anerbiete, möchte ich vollständig und untrennbar eins werden mit Ihrem Leben der Strebsamkeit und der Hingabe.

Was ist Frieden? Frieden ist unsere Befreiung von der Verhaftung. Was ist Befreiung? Befreiung ist unser universelles Einssein mit dem Gott der Einheit und dem Gott der Vielheit. Was ist Verhaftung? Die Verhaftung ist der Tanz unseres unerleuchteten Egos. Was ist das Ego? Das Ego ist das Unwirkliche in uns. Und was ist das Wirkliche in uns? Das Wirkliche in uns ist die Wahrheit; das Wirkliche in uns ist Gott. Gott und die Wahrheit sind untrennbar, wie die Vorder- und Rückseite ein- und derselben Münze.

Was ist Frieden? Frieden ist unsere Zufriedenheit. Was ist Zufriedenheit? Zufriedenheit ist unser bewusstes und ständiges Einssein mit dem Willen des Höchsten Piloten.

Worin liegt die Zufriedenheit? Sie liegt in unserer Selbst-Hingabe und in unserem Gott-Werden.

Die Welt braucht Frieden. Wir alle brauchen Frieden. Aber wenn wir an Frieden denken, versuchen wir, ihn in unserem Verstand zu finden. Wir gebrauchen den Ausdruck "Frieden im Verstand." Wir glauben, Frieden könnten wir nur im Verstand finden und wenn wir einmal Frieden im Verstand gefunden haben, dann würden alle unsere Probleme für immer gelöst sein. Aber hier möchte ich anmerken, dass mit Verstand der physische Verstand gemeint ist. Dieser Verstand ist der zweifelnde Verstand und im zweifelnden Verstand können wir niemals die Gegenwart des Friedens spüren. Wir können die Gegenwart des Friedens nur im liebenden Herzen spüren. Der zweifelnde Verstand führt zu vollständiger Frustration. Das liebende Herz führt zu vollständiger Zufriedenheit. Wir zweifeln, und dann fühlen wir in uns eine öde Wüste. Wir lieben, und dann fühlen wir das Meer der Wirklichkeit und der Göttlichkeit in uns.

Frieden findet man nicht in äußerem Wissen. Der Großteil unseres äußeren Wissens gründet auf Information, und Information kann uns keine bleibende Zufriedenheit schenken. Frieden findet man nicht in äusserer Effizienz. Frieden findet man in der Selbst-Meisterung.

Wenn wir in unserem inneren und äußeren Leben Frieden erlangen wollen, dann müssen wir uns im klaren sein darüber, dass wechselseitige Einschließlichkeit und nicht gegenseitige Ausschließlichkeit vonnöten ist. Erde und Himmel müssen vereint werden. Der Himmel birgt die Stille der Seele. Die Erde birgt den Klang des Lebens. Die Stille der Seele führt uns zu unserer Quelle, der höchsten Wirklichkeit; und der Klang des Lebens erlaubt uns, zu manifestieren, was der höchsten Wirklichkeit innewohnt. In der Einschließlichkeit von Erde und Himmel können wir Frieden erlangen.

Frieden ist die einzige Autorität in unserem Leben, die emporsteigt und herabkommt. Wenn wir emporsteigen, lernen wir das Lied der Einheit in der Vielheit. Wenn wir herabkommen, lernen wir das Lied der Vielheit in der Einheit.

Alle unter uns hier sind Sucher. Wir sind alle Kinder Gottes. Wir machen Fortschritt gemäss unserer inneren Intensität und der Notwendigkeit unserer Seele. Jedes einzelne Mitglied der Weltfamilie erlangt Frieden auf seine eigene Weise. Ein Kind fühlt, es erlange Frieden nur, wenn es Lärm mache. Im Lärm erblüht für ihn der Frieden. Ein Erwachsener findet nur in unaufhörlicher Geschäftigkeit Frieden. Ein Jugendlicher findet nur Frieden, indem er eine neue Welt schafft oder die alte Welt zerstört. Ein alter Mann findet Frieden, indem er die Dinge verlernt, die er von der unwissenden Welt gelernt hat. Wenn er sich seines Wissens entledigt, fühlt er enormen Frieden. Er erlangt Frieden auch, indem er zu den Füssen des Höchsten sitzt.

Friede ist unser innerer Reichtum. Diesen inneren Reichtum können wir nur zum Vorschein bringen, wenn wir - zu Gottes Auserwählten Stunde - nichts von der äußeren Welt, sondern alles vom Höchsten Piloten in uns erwarten. Wenn wir für die Welt arbeiten und der Welt dienen, glauben wir oft, dass es die Pflicht und Schuldigkeit der Welt sei, uns gegenüber Dankbarkeit zu zeigen und unseren Dienst anzuerkennen. Wenn wir etwas von der Welt erwarten, werden wir unweigerlich auf Frustration stossen. Wenn wir unsere Erwartung jedoch auf den Inneren Piloten richten, erfüllt Er uns weit über unsere Vorstellungskraft hinaus. Eines aber müssen wir wissen: dass Gott Seine eigene Stunde hat.

Unsere Pflicht ist es, für Frieden zu beten, auf Frieden zu meditieren, uns auf Frieden zu konzentrieren und auf Frieden zu kontemplieren. Gottes Pflicht ist es, uns mit Seinem Frieden zu durchdringen. Wenn wir die Kunst der Hingabe kennen, lässt sich das Reich des Friedens in uns nicht von unserer Lebenswirklichkeit trennen. Es ist unsere bewusste innere Hingabe, unsere bedingungslose Hingabe an den Inneren Piloten, die unsere Reise hin zur Entdeckung des allerleuchtenden und allerfüllenden Friedens beschleunigt.

Wir sind jetzt im Staat von Ohio. Das Motto dieses Staates ist für alle Sucher höchst bedeutsam: "Mit Gott sind alle Dinge möglich." In dem Augenblick, in dem wir in das spirituelle Leben eintreten, fühlen wir, dass es keine bessere, keine ermutigendere und keine erleuchtendere Botschaft geben kann als diese. Ein Sucher-Neuling glaubt daran. Ein fortgeschrittener Sucher geht einen Schritt weiter und fühlt, dass Gott der Handelnde ist, dass Gott die Handlung ist und dass Gott die Frucht der Handlung ist. Somit lautet die erste Lektion im spirituellen Leben, dass mit Gott alles möglich ist. Später dann fühlen wir allmählich, dass nicht wir handeln, sondern dass Gott es ist, der alles in und durch uns tut. Dies ist die grossartige Lektion, die letzte Lektion, die wir von unserer inneren Schule lernen.

Die Hauptstadt des Staates Ohio ist Columbus. Im Staat der Spiritualität gibt es nur eine Hauptstadt und das ist die Strebsamkeit. Wenn wir intensiv streben, können wir unser Ziel erreichen. Wenn wir intensiv streben, transzendieren wir unaufhörlich unsere irdische Daseins-Wirklichkeit. Gleich, auf welchem Gebiet wir Strebsamkeit, die emporsteigende Flamme in uns, entwickeln, uns wird Erfolg beschieden sein. Der Staat Ohio liefert uns ein leuchtendes Bespiel. Aus Ohio stammten sieben amerikanische Präsidenten; sie haben ihre erhabene Höhe und ihr Licht dem ganzen Land anerboten. Wenn wir streben, führt uns unsere Strebsamkeit zu unserem Bestimmungsziel, und zwar nicht nur auf dem Gebiet der Politik, sondern in jedem Lebensbereich.

Der Allmächtige und ewig Gütige Vater schenkt uns jeden Tag reichlich Gelegenheit, etwas Neues zu entdecken. Was wir entdecken, ist Liebe, göttliche Liebe. Die göttliche Liebe ist zugleich ewig alt und ewig neu. Wenn wir die göttliche Liebe in uns entdecken, wachsen wir in das Ebenbild Gottes, den ewig Liebenden und den ewig Geliebten, der auf immer in uns wohnt.