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Drogen

Viele Leute behaupten, dass sie durch den Gebrauch gewisser Drogen in der Lage seien, Gott näher zu kommen. Schließlich haben auch die Chinesen jahrhundertelang Opium genommen. Was halten Sie davon, Stimulanzien, Drogen und Vergleichbares zu gebrauchen, um Gott näher zu kommen?

Sri Chinmoy: Zunächst möchte ich feststellen, dass es zwei Arten gibt, sich der Wahrheit zu nähern. Die eine Art besteht darin, die eigentliche Wahrheit durch Meditation und Gebet zu erkennen, wirkliche Ekstase zu fühlen, wirkliches Licht zu sehen, Dasein-Bewusstsein-Seligkeit zu spüren. Diese letzten drei gehen miteinander einher und in diesen Zustand können wir nur durch Meditation und Einssein mit Gott gelangen. Diejenigen aber, die Drogen nehmen, spannen den Karren vor das Pferd. Sie machen sich selbst etwas vor, wenn sie denken, sie kennten schon die Wahrheit. Zugleich machen sie sich nicht klar, dass sie durch die Einnahme von Drogen ihren inneren spirituellen Fähigkeiten schaden, die von überragender Bedeutung sind, um ins Reich Gottes zu gelangen.
Ich will es Ihnen verdeutlichen. Wenn Sie mich ins Meer werfen, mich dort eintauchen, ja mich gewaltsam im Wasser untergetaucht halten und mich nicht an die Oberfläche gelangen lassen, was werde ich dann wohl sehen? Alles wird blank, alles wird bleich! Und genau das ist es, was mit jenen geschieht, die zu Drogen Zuflucht genommen haben. Durch den Effekt bestimmter chemischer Präparate wurde eine gewaltsame Veränderung des Bewusstseins erwirkt. Sie machen eine Erfahrung - alles ist bleich! Selbst wenn es eine höhere Erfahrung sein sollte, können sie diese nicht aufrechterhalten, es sei denn, sie nehmen eine weitere Dosis dieser chemischen Substanzen. Doch wenn ich bete, wenn ich mich konzentriere, wenn ich meditiere, dringe ich zu Gottes lebendigem Bewusstsein vor und ich kann lernen, dort zu bleiben. Dies ist der natürliche und positive Weg, zu Gott vorzudringen. Gott ist natürlich und ich bin Sein Sohn, so wie auch Sie Sein Sohn sind; wir müssen dem natürlichen Prozess folgen. Indem wir uns aber in Drogen flüchten und solcherlei künstliche Mittel anwenden, leugnet man unbewusst, wenn nicht absichtlich die eigentliche Wahrheit.
Um auf Ihre Frage zurückzukommen: Niemand kann näher zu Gott kommen, indem er Drogen oder Stimulanzien einnimmt. Näher zu Gott kann man nur kommen, indem man ihn liebt und auf ihn meditiert.