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Tod

Ist der Tod das Ende?

Sri Chinmoy: Der Tod ist nicht das Ende. Der Tod kann auf keinen Fall das Ende sein. Der Tod ist eine Straße. Das Leben ist ein Reisender. Dann ist die Seele der Reiseführer. Sobald der Reisende müde und erschöpft ist, weist der Reiseführer den Reisenden an, eine kurze oder auch lange Rast einzulegen. Danach nimmt der Reisende die Reise wieder auf.
Die meisten unter uns hängen falschen Vorstellungen vom Tode an. Wir halten den Tod für etwas Ungewöhnliches, etwas Zerstörerisches. Uns muss aber klar sein, dass derzeit der Tod etwas Natürliches, Normales und – bis zu einem gewissen Grad – Unvermeidliches ist.


Gibt es ein Leben nach dem Tod?

Sri Chinmoy: Ja. Weder ist der Tod das Ende noch wäre das überhaupt möglich. Für mich sind Leben und Tod zwei Zimmer. Tagsüber arbeite ich im Wohnzimmer; der Tod aber ist mein Ruheraum. Beide brauche ich gleichermaßen, um Gott zu lieben, zu dienen und zufrieden zu stellen.


Kann ein Mensch zu Lebzeiten lernen, was der Tod bedeutet, indem er zum Tod vordringt?

Sri Chinmoy: Was Tod eigentlich bedeutet, wird sofort einsichtig, sobald man im allerhöchsten Zustand der Meditation ist.
Gelegentlich kann man tatsächlich eine Seele verfolgen, wenn diese den Körper verlässt. Dann kann man die Todeserfahrung mitempfinden, während man noch im Körper ist.


Was ist das beste, was man tun kann, wenn man stirbt?

Sri Chinmoy: Für einen spirituellen Menschen ist es das beste, sich die Anwesenheit seines Meisters zu vergegenwärtigen. Die Angehörigen sollten ein Bild des spirituellen Führers genau vor den Sucher stellen und so ermöglichen, dass der Meister spirituell bei ihm ist, wenn der Sucher sein Leben aushaucht. Möge sich der Meister mitten im Atem, mitten im letzten Atemzug des Suchers befinden! Sodann ist es die Pflicht, ja die Verantwortung des inneren Führers, das Notwendige zu veranlassen.


Ist der Tod schmerzhaft?

Sri Chinmoy: Das kommt auf den Einzelnen an. Hat jemand weder gebetet noch meditiert oder ein spirituelles Leben geführt, dann ist es in der Tat schmerzhaft, sich aus diesem Leben zu verabschieden, weil so jemand sich nicht Gottes Willen überantworten kann. Zunächst einmal ist es einem dann nicht gegeben, zu wissen oder zu fühlen, was Gottes Wille ist. Außerdem spürt man ja dann nicht Gottes bewussten Schutz, seine Anleitung und Anteilnahme; also glaubt man, man sei völlig verloren.